Während in Europa nun ganz offen Steuergelder für riskante Geoengineering-Projekte ausgegeben werden – Großbritannien stellte gerade über 60 Millionen Euro bereit, um Kohlenstoff aus dem Meer abzusaugen oder Experimente zur Verdunkelung der Sonne durchzuführen – formiert sich in den USA zunehmend politischer Widerstand gegen diese Aktivitäten, die angeblich dem Klimawandel entgegenwirken sollen, für die es aber keine soliden wissenschaftlichen Grundlagen und kaum Kontrollen gibt.
Schon Anfang April passierte im Bundesstaat Florida ein Gesetzentwurf den Senat, der die Einleitung, Freisetzung oder Ausbreitung von Substanzen in die Atmosphäre verbietet, die zum Ziel haben, die Temperatur, das Wetter, das Klima oder die Intensität des Sonnenlichts zu verändern (wir berichteten).
Kurz darauf hatte der Leiter der US-Umweltschutzbehörde EPA, Lee Zeldin, ein Auskunftsersuchen an das Start-up «Make Sunsets» gestellt, das in den USA mit Schwefeldioxid (SO₂) gefüllte Ballons starten lässt, um den Planeten durch Geoengineering zu verändern und «Kühlungsgutschriften» zu verkaufen (wir berichteten).
Wie der Journalist Jon Fleetwood nun informiert, hat das Repräsentantenhaus von Florida den Gesetzentwurf gegen Wettermanipulationen jetzt verabschiedet – und zwar mit 82 Ja- und 28 Nein-Stimmen. Erwartet wird, dass Gouverneur Ron DeSantis das Gesetz unterzeichnen wird, da der Republikaner seine Unterstützung bereits zum Ausdruck gebracht habe.
Dieser Gesetzentwurf verbietet Geoengineering und wetterverändernde Aktivitäten im Bundesstaat Florida, indem er den bestehenden Rechtsrahmen aufhebt, der solche Praktiken bisher im Rahmen eines Genehmigungssystems erlaubte. Alle Definitionen, Genehmigungsanforderungen, Antragsverfahren und Meldevorschriften im Zusammenhang mit Wetterveränderungen werden abgeschafft.
Stattdessen sieht das Gesetz ein generelles Verbot jeglicher Maßnahmen vor, die darauf abzielen, die Temperatur, das Wetter oder die Intensität des Sonnenlichts in Floridas Atmosphäre zu beeinflussen. In dem Gesetzestext heißt es:
«Die Injektion, Freisetzung oder Dispersion einer Chemikalie, einer chemischen Verbindung, einer Substanz oder eines Geräts in die Atmosphäre innerhalb der Grenzen dieses Staates mit dem ausdrücklichen Ziel, die Temperatur, das Wetter, das Klima oder die Intensität des Sonnenlichts zu beeinflussen, ist verboten.»
Darüber hinaus müssen die Betreiber öffentlicher Infrastrukturen dem Verkehrsministerium monatliche Berichte über alle Aktivitäten vorlegen, die sich auf die atmosphärischen Bedingungen beziehen oder sich auf diese auswirken könnten. Der Gesetzentwurf sieht schwere Strafen für Verstöße gegen das Verbot von Geoengineering oder Wetterveränderungen vor.
Ein Verstoß gegen das Geoengineering-Verbot wäre, sobald De Santis das Gesetz unterschrieben hat, ein Verbrechen dritten Grades. Jede Person, einschließlich öffentlicher oder privater Unternehmen, kann mit bis zu fünf Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von bis zu 100.000 Dollar pro Verstoß geahndet werden. Jeder Verstoß wird als eigene Straftat behandelt.
Klimamanipulationen: Verschwörungstheorie oder Realität?
Berichte über Wetter- und Klimamanipulationen durch Chemtrails oder Geoengineering wurden in der Vergangenheit gerne als Verschwörungstheorie abgestempelt, obwohl die Biden-Regierung schon im Jahr 2022 «Richtlinien zur Veränderung der Sonnenstrahlung» erlassen hat. Darin hieß es:
«Dieser Forschungsplan wurde als Antwort auf eine Anforderung in der gemeinsamen Begründung zu Division B des Consolidated Appropriations Act, 2022, erstellt, die das Office of Science and Technology Policy (OSTP) anweist, mit Unterstützung der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) einen Forschungsplan für ‹solare und andere schnelle Klimaeingriffe› zu erstellen.»
Die Vereinten Nationen (UNO) waren noch visionärer und hatten solche Experimente schon 2021 angekündigt. Die UNO erwäge, Sulfataerosole in die Stratosphäre der Erde zu sprühen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken, schrieb damals beispielsweise die internationale Nachrichtenagentur Reuters.
In diesem Artikel hatte ein Experte mitgeteilt, dass der Einsatz dieser Sulfataerosole die durchschnittlichen Niederschläge verringern könnte, allerdings seien die Folgen dieser Experimente «ungewiss» und der Einsatz dieser Technologie werfe «moralische, ethische und politische Fragen» auf. Dazu erklärte er:
«Das liegt daran, dass jede Region anders betroffen wäre. Während einige Regionen von einer künstlich kühleren Welt profitieren, könnten andere darunter leiden, weil sie beispielsweise keine Bedingungen mehr für den Anbau von Pflanzen hätten.»
Im September 2023 hatten Experten dann ein weltweites Moratorium für diese Geoengineering-Projekte gefordert, da Techniken wie die Steuerung der Sonneneinstrahlung unbeabsichtigte Folgen haben könnten. Das hatte The Guardian im September 2023 mitgeteilt.
Ab Februar 2024 begannen internationale Medien damit, über einzelne Geoengineering-Projekte zu informieren, die in den USA, Australien oder Israel geplant waren (wir berichteten hier, hier oder hier).
In diesem Rahmen muss darauf hingewiesen werden, dass kritische Experten schon seit Jahren davor warnen, dass man mit Cloud Seeding, Geoengineering und HAARP (High Frequency Active Auroral Research Project) sogar «Klimaterror» betreiben kann (wir berichteten darüber schon seit Anfang 2021, zum Beispiel hier, hier und hier).
Ob das neue Gesetz Florida tatsächlich vor Wetter- und Klimamanipulationen schützen wird, bleibt jedoch fraglich. Denn Wissenschaftler haben in einer Studie gerade vorgeschlagen, kommerzielle Verkehrsflugzeuge wie die Boeing 777 so zu modifizieren, dass sie Schwefeldioxid in die Stratosphäre sprühen können. Damit soll die Erde abgekühlt werden.
Die Autoren räumen in der in Earth’s Future veröffentlichten Studie ein, dass diese Methode, die sogenannte stratosphärische Aerosolinjektion (SAI), gefährliche Nebeneffekte wie den sauren Regen drastisch verstärken würde (wir berichteten).